Mitwirkende
Theater in Grefrath
Mean Girls
(08. 09. & 10. Dezember 2023, AMH Grefrath-Oedt)
(08. 09. & 10. Dezember 2023, AMH Grefrath-Oedt)
Mitwirkende
Grefrath · Das Grefrather Jugendtheater bereitet sich aktuell auf eine neue Show vor: In der Albert-Mooren-Halle in Oedt präsentieren die jungen Darsteller "Mean Girls". Eine Weltpremiere: Erstmalig gibt es die Lieder des Musicals in deutscher Sprache.
Das Grefrather Jugendtheater steckt in den letzten Proben für das neue Musical "Mean Girls". Es feiert am 8. Dezember in der Albert-Mooren-Halle in Oedt Premiere.
Foto: Norbert Prümen
Von Bianca Treffer
Im Jugendkulturhaus "Dingens" wird es voll. Herzliche Begrüßungen schwirren durch den Raum. Die jungen Leute, die hereinkommen, gehen eine Etage höher, in den Raum, der im Grefrather Jugendkulturhaus gerne für Konzerte genutzt wird. "Habt ihr alle an eure Tabletts gedacht?", ist die erste Frage von Julian Göbel, der am Mischpult steht und Einstellungen überprüft, nachdem sich alle aus den dicken Winterjacken geschält haben und die schwarzen Sweatshirtjacken mit dem Logo des Grefrather Jugendtheaters sichtbar werden.
Die Probe für das neue Musical "Mean Girls" steht an. Die meisten Jugendlichen beantworten die Frage mit "Ja" und ziehen rote Kunststoffservierbretter aus Taschen und Rucksäcken. Für diejenigen, die nicht daran gedacht haben, gibt es einen leicht vorwurfsvollen Blick von der Regie. In der Choreografie, die in der Cafeteria der amerikanischen High-School spielt, haben die Tabletts nämlich einen besonderen Einsatz. Ob aber nun mit oder ohne Requisit: Weitere lange Vorreden gibt es nicht. Am 8. Dezember ist Premiere, und in den Proben, die inzwischen dreimal in der Woche stattfinden, erhalten die Szenen den letzten Feinschliff.
"Wir spielen den zweiten Akt durch", gibt Göbel vor. In das 21-köpfige Musicalteam, das altersmäßig zwischen zwölf und 26 Jahren liegt, kommt Bewegung. Alle nehmen ihre Positionen ein. Wer noch nicht an der Reihe ist, vertieft sich in sein Textbuch. "Ihr müsst uns hier noch ein bisschen Raum schaffen. Wir haben nicht so viel Platz wie im Theater des Sports", bemerkt Göbel mit Blick auf den hinteren Bereich des Raumes, wo sich einige mit ihren Textbüchern niedergelassen haben. Die Proben wechseln zwischen dem "Dingens" und der Grefrather Sportlocation, wo "wir den großen Sportsaal für die Proben benutzen dürfen", sagt Göbel. Der Sozialpädagoge, der selbst im "Dingens" arbeitet, betont, wie froh und dankbar das ganze Team ist, die beiden Probenmöglichkeiten zu haben. Denn es wird immer schwieriger, ausreichend große Räumlichkeiten für Musicalproben zu finden.
Die Musik läuft an. Alyssa Pfeiffer als Cady sowie Pasquale Osburg in der Rolle von Damian und Johanna Becker, die Janis spielt, starten mit dem ersten Song. Mit kurzen Handbewegungen korrigiert Göbel, der vor ihnen auf einem Barhocker Platz genommen hat, ab und an Kleinigkeiten in der Choreografie. Die Truppe probt seit Anfang Mai, und da sitzen Texte und Bewegung bestens.
Einfach sei es in diesem Jahr nicht gewesen eine Entscheidung zu treffen, welches Musical zur Aufführung kommen sollte, bemerkt Göbel. "Wir haben hin und her überlegt, und dann fiel ganz spontan der Entschluss für die Musicalkomödie, die 2017 im National Theater Washington D.C. Premiere feierte und danach am Broadway lief", erzählt Göbel. Damit feiert das Grefrather Jugendtheater aber auch eine Weltpremiere, denn die Jugendlichen führen das Stück komplett in deutscher Sprache auf. Das gilt auch für die Lieder. "Das gab es bislang noch nie", sagt Göbels, der Texte und Lieder übersetzte.
Während die Proben anliefen, startete auch schon die Arbeit hinter der Bühne. Für "Mean Girls" wird nicht nur die eigens mitgebrachte Technik in Form einer LED-Wand in der Oedter Albert-Mooren-Halle genutzt. Das Backstage-Team baute auch große drehbare Bühnenelemente, die den Rahmen bilden und die für die verschiedenen Kulissenbilder eingesetzt werden.
Derweil läuft die Probe auf Hochtouren. Die Clique namens "The Plastics" – Amelie Schuffelen als Karen, Lea Bisek als Regina und Sofia Cabreira als Gretchen – hat ihren ersten Einsatz. Ob die einfach gestrickte Karen, Gretchen, die über die Geheimnisse anderer bestens informiert ist, oder Schuldiva Regina – die drei verkörpern ihre Rollen hervorragend. Der Song "Stopp" kommt genauso perfekt rüber wie "Was ist falsch an mir?". Die Soloparts laufen bestens, und die Einsätze des Chores stimmen auf die Sekunde genau. Immer wieder geht der Daumen von Göbels hoch, viel Lob gibt es vom Regieleiter. Die Premiere am 8. Dezember kann kommen.
Mit großer Begeisterung macht Magdalena Bartkowiak seit über 20 Jahren Theater mit Jugendlichen. Das nächste große Projekt ist ein Musical nach einem Roman von Victor Hugo.
Im Grefrather Jugendheim probt die Theatergruppe unter der Leitung von Magdalena Bartkowiak. Die Qualität der Aufführungen hat sich inzwischen herumgesprochen.
Von Wilhelm Schöfer | Foto: Wolfgang Kaiser
„Schnippst ruhig dabei mit den Fingern und lächelt ein bisschen“, sagt die Regisseurin Magdalena Bartkowiak. Gerade treffen sich etwa 20 Jugendliche zwischen elf und 23 Jahren im katholischen Jugendheim an der Lobbericher Straße in Grefrath. Einige haben Textzettel in der Hand. Geprobt wird ein Song aus dem Musical „Rent, Seasons of Love“, der unter anderem bei der Liturgie für junge Menschen am Karfreitag in der Gemeinde St. Josef in Vinkrath dargeboten werden soll. Es ist nur einer von jährlich rund einem Dutzend von Auftritten, mit dem das Jugendtheater Grefrath seit langem auf sich aufmerksam macht.
Es war Anfang 1997. Ein Kind von Magdalena Bartkowiak, die ausgebildete Physiklehrerin ist und vor 58 Jahren in Polen geboren wurde, besuchte die damalige Johannes-Horrix-Grundschule. Und Schulleiter Hans Gorissen fragte die Eltern, ob sie nicht eine Arbeitsgemeinschaft leiten könnten. Bartkowiak sagte spontan: „Ja, ich habe Bock auf Theater.“ Zuerst wurde vor über 20 Jahren das 20-minütige Stück „Die Schildkröte und der Hase“ aufgeführt. Die Kinder, aber auch Magdalena Bartkowiak, bekamen immer mehr Spaß daran.
Daraus entstand das Grefrather Jugendtheater. Neben den Kindern waren zahlreiche Eltern begeistert von der Idee, schneiderten zu den immer größer und umfangreicheren Darbietungen die Kostüme, bauten Kulissen oder halfen bei der Technik. Das Jugendtheater hat sich mittlerweile nicht nur in der Niersgemeinde einen Namen gemacht.
Im Schwerpunkt standen Musicals, die monatelang geprobt wurden. So unter anderem „Jim Knopf“ (im Jahr 2000), „Tanz der Vampire“ (2007) oder „Das Dschungelbuch“ (2015). Im vergangenen Jahr wurde gleich viermal vor über 1400 Besuchern in der Albert-Mooren-Halle „Mary Poppins“ gezeigt. „Und ich hätte noch mehr Karten verkaufen können, denn es gab viele Nachfragen auch aus den benachbarten Großstädten“, sagte im Vorjahr Pächter Christian Karpenkiel.
Magdalena Bartkowiak, die bereits 2011 für ihr Engagement von der SPD den Grefrather Kulturpreis erhielt, macht dies alles ehrenamtlich. Zuletzt gönnte sich die Theaterleiterin auch selbst mal etwas und fuhr ins Apollo-Theater nach Stuttgart, um sich dort für einen Eintrittspreis von 160 Euro das Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ anzuschauen. Das hatte aber einen Grund. Denn schon vorher hatte sie sich entschieden, dieses Musical im Dezember 2019 in Grefrath aufzuführen. Dann nicht vier-, sondern wegen der großen Nachfrage an drei Tagen gleich fünfmal.
Erst vor wenigen Tagen wurden die jungen Schauspieler und Schauspielerinnen über das Stück nach einem Roman von Victor Hugo unterrichtet. „Ich habe zwar schon im Hinterkopf, wer die Hauptrollen spielen wird, so Quasimodo oder Esmeralda, sage es aber noch nicht, wir warten erst einmal die nächsten Wochen ab.“ Nebenher wird auch noch für andere Auftritte geübt. So für die Karnevalsparty am 3. März im Buschbäckerhof in Vinkrath.
Teilweise seit einigen Jahren kommen die jungen Theaterschauspieler, derzeit sind es 26, zu den regelmäßigen Treffs ins Jugendheim, immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr. So macht der 23-jährige Julian Göbel seit 15 Jahren mit; er hatte als Drittklässler in der Theater-AG der Johannes-Horrix-Schule begonnen. Julian, der an der Hochschule Niederrhein Soziale Arbeit studiert und entweder Sozialarbeiter oder Schauspieler werden möchte, erzählt: „Ich habe hier viele soziale Dinge gelernt, wie das Teamwork und den Zusammenhalt untereinander, bin selbst dadurch viel selbstbewusster geworden.“
Elisa Schwirtz (18), die die Q 2 der Mülhausener Liebfrauenschule besucht und 2017 die Elisabeth im gleichnamigen Musical spielte, ist ebenso seit langem dabei. Einer der Jüngsten ist der elfjährige Louis. „Es ist sehr cool hier“, sagt kurz und knapp der Schüler der Grefrather Sekundarschule. Ein Jahr älter ist Moritz, der auch seinen Opa, den Arzt Peter Feyerabend, überzeugte. Seit 2017 sorgt der Großvater mit für die stimmliche Ausbildung. Louis und Moritz hatten sich bei „Mary Poppins“ die Rolle des Michael geteilt.
„Wir schaffen selbst das Unmögliche“, sagt Magdalena Bartkowiak. Als Beispiel erzählt sie, dass keiner ihrer Schüler Monate vor der Aufführung des Musicals „Mary Poppins“ steppen konnte, das habe man erst bei einem Workshop in Kevelaer so richtig gelernt. Und ans Aufhören denkt sie noch lange nicht: „Es macht mir selbst noch einen Riesenspaß.“
Fans des Kultfilms "Mean Girls" wissen, dass der dritte Oktober nicht nur als Tag der deutschen Einheit bedeutsam ist. Bei uns wird bald pink! Am 08./09./10. Dezember laden wir euch herzlich ein zu unserem diesjährigen Stück "Mean Girls". Die Musical-Adaption verspricht mitreißende Choreografien, spannende Liebesgeschichten, powervolle Songs und die geballte Ladung Gags und Humor! Zudem wird es eine Weltpremiere, denn bei uns gibt es die Lieder des Musicals zum ersten Mal in deutscher Sprache. Die Texte stammen aus unserer eigenen Feder! Der Kartenvorverkauf startet im November. Wir freuen uns auf euch!.